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Abdruschin - Abdrushin - Oskar Ernst Bernhardt

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de:nachklange:1934-1936:zum_30_mai_1935

Zum 30. Mai 1935.

(Das Opfer.)

Die Gnade Gottes lässt das Tor sich öffnen zu dem Quell des Lebens! Doch nur für die, so sich in Demut öffneten dem Wort. Und einen Tropfen sollen auch erhalten alle jene, die in ihrem Innersten den Funken wach erhielten, der nun in den Tagen des Gerichtes durch die Sehnsucht nach der Wahrheit aufgerüttelt stärker auferglüht und sengend jedes Hindernis durchbricht, um dankbar und in Freude demutsvoll den Weg zu lichten Höhen zu erklimmen.

Wo dann der Geist die Hemmnisse sieghaft zu überwinden sucht, die ihn bisher vom wahren Lichte ausgeschaltet hielten, dort wird es sich auch irdisch zeigen; denn ein solcher Mensch forscht rastlos nach dem Weg zur lichten Höhe auf der Erde, dem Heiligen Berge!

Und in Geduld und mühseliger Arbeit wird er alles überwinden, was den Weg versperrt, sei es Familie oder die sonstigen Verhältnisse, er wird sich lösen dort, wo ihn etwas zurückzuhalten sucht, von allen Menschen, die nicht mit ihm gehen wollen.

So ist es Gottes Wille und Gesetz, und so wird es geschehen! Es ist so vieles anders als zu Jesus' Erdenzeit. Damals mussten alle Menschen zu ihm kommen, welche von ihm hören wollten; denn das Wort konnte den Menschen nur aus seinem Munde werden.

Heute ist das Wort schon jedem Menschen zugänglich im Buch, sodass er deshalb nicht erst zu mir kommen muss. Er kann das Buch der Wahrheit sich erringen, so er darnach sucht, kann es in vielen Sprachen haben, wenn er es nur wirklich will! Trägt er die Sehnsucht darnach in der Seele, so wird er geistig unbedingt von seiner Führung so gelenkt, dass er Gelegenheit erhält, auf irgend eine Weise auf das Wort zu stossen. Er wird es ganz bestimmt erreichen; denn niemand ist in Wirklichkeit so arm, dass er nicht eine Möglichkeit dazu zu finden wüsste.

Und wenn er irdisch hungern müsste, um das Wort der Wahrheit für sich zu erringen, er hätte nur Gewinn davon! -

Ich sage Euch: es wird aber viel mehr von Euch verlangt! Die Menschheit ist so tief gestürzt, wie es im Lichte nicht erwartet werden konnte, und durch ihr starres, übles Eigenwollen auch so schnell, dass die Lichthilfe weit ins Dunkel selbst eindringen musste, um diesen jähen, von den Menschen frevlerisch herbeigeführ­ten Sturz wenigstens noch teilweise aufzuhalten, damit nicht allesamt verworfen werden müssen.

Das Licht stieg deshalb tiefer in das Dunkel, als es einst verheissen war, und musste in dem widerlichen Tümpel der durch ihre Art bereits Verdammten einen Ankergrund erkämpfen, nur damit auch denen Hilfe werden kann, die mitgerissen sind im jähen Massensturz durch die Umklammerung der tausendfachen Fäden, die sie in dem Dunkel nicht bemerken konnten, während ihre Seelen nach dem Licht sich sehnen.

Aus diesem Grunde müsst Ihr alle Kraft anwenden, um Euch an dem Worte nun emporzuringen aus der unfassbaren Tiefe, in welcher Ihr Euch noch befindet, mit dem Blick nach oben zu gerichtet! Ihr wisst ja nicht, in welches Grauen unsagbaren zähen Todesschlammes Ihr bereits gesunken seid, weil Euch der Blick dafür erst wieder offen werden kann, wenn Ihr von oben her einmal hinunterschauen dürft.

Deshalb muss der Geist zu Eurem Heil Euch wachgehalten werden durch andauernde, erhöhte Anstrengung, damit Ihr nicht zurück in die Gefahr des einhüllenden Todesschlafes fallt!

Das rettende Wort hat sich für Euch verankert auf dem bisher unbestritten schon dem Dunkel zuneigenden Boden. Nun müsst Ihr Euch darum mühen, wenn Ihr Euch noch retten wollt vor weiterem Versinken! Die Möglichkeit dazu ist Euch durch Lichtverankerung gegeben.

Denkt es Euch nicht bequem, das müsste Euer endgültiger Untergang nun werden. Auch in der bisher falschen Anschauung behaglichen Sichwohlbefindens in dem liebevollen Schutze Gottes muss erst alles völlig neu in Euch erstehen, bevor Ihr zugelassen bleiben könnt zu dem Empfang der Gottesgnaden in der Schöpfung.

Es ist der Wille Gottes, dass der Mensch sich nun mit aller seiner Kraft bemühen muss, um das Heilige Wort noch einmal unverbogen zu empfangen, rein und unverfälscht! Das Wort, das er so oft verschmäht und geschmäht hat, von dem er in dem wahnsinnigen Eigendünkel seines Menschentumes glaubte, dass es ihm bettelnd nachgetragen werden müsse, und dass es schon ein Grosses von ihm sei, wenn er nur darauf hört und es beachtet, oder wenn er nicht als Feind sich ihm entgegenstellt.

Ihr Toren! Von Euch fordert Gott nunmehr, dass Ihr um seines Wortes willen alles opfern wollt, nur um dafür das Wort in Euch noch einmal aufnehmen zu dürfen!

Unter dem Begriffe „Opfern“ ist nun nicht gemeint, allen Besitz auf einen Haufen aufzutürmen und als Gabe darzubringen, sich der Erdengüter und der Erdenfreuden zu entäussern, nein, das Opfernsollen heisst, alles in dem Bewerten hintenanzusetzen und das Wort des Herrn, seinen Heiligen Willen als das Höchste, für den Menschen Notwendigste anzusehen!

In dem Zurücksetzen hinter das Gotteswort liegt schon das opfern!

Ihr sollt das andere deshalb gar nicht entbehren, dürft es aber nicht als Wichtigstes und Einzigstes betrachten in dem Rahmen Eures Strebens, wie es bisher leider war.

Doch denkt Euch dieses alles nicht so leicht; denn es muss Leben in dem Wollen sein! Es muss zur Selbstverständlichkeit heranwachsen als ein Teil Eures alltäglichen Seins. Was immer Ihr auch denkt und tut, darüber muss Euch heilig stets der Wille Gottes sein, in dem Ihr Euren Blick vertrauensvoll verankert haltet allezeit, ohne davon abzuweichen auch nur eine einzige Sekunde!

So nur könnt Ihr das erreichen, was Ihr nun erreichen müsst, und das ist für Euch nicht so leicht, weil Euch fremd blieb, was Euch doch alles sein und bleiben sollte immerdar!

Ihr habt Euch viel zu weit davon entfernt und könnt nicht einmal mehr einen Begriff davon im Geiste auferstehen lassen, wie viel weniger die Tat! Versucht es nur, Ihr werdet schnell ermüden, und die Ermüdung dabei ist für Euch der Tod! Deshalb müsst Ihr wie ein Schwerkranker, dem der Schlaf zum Todesschlafe werden müßte, dauernd wach gehalten werden, sei es auch durch Schrecken und Entsetzen! Um jeden Preis! Bis Ihr Euch für das freiwillige Wachseinkönnen umgebildet habt.

Ihr müsset lechzen nach dem Wort, wie ein Verschmachtender nach einem Tropfen Wasser! -

Was das für Euch bedeutet, was es für Euch ist, das werdet Ihr erleben, immer wieder, bis Ihr so weit seid und dann in wahrster Demut Euren Gott um diese Gnade bittet! -

So weit muss der Mensch kommen, der gerettet und von Gott noch einmal angenommen werden will. Kann er es nicht, so soll er auch verloren sein in alle Ewigkeit! Für alles hattet Ihr stets etwas übrig, immer wieder, nur nicht für das Wort, das Euch das Leben bringt!

Für alle irdischen Gepflogenheiten hatten Menschen Sinn und Zeit, sie konnten dafür auch so manches Opfer bringen, für Sport und Pläne ihres eigenen Verstandes brachten sie Millionen auf, für Gottes Hilfe aber haben sie nicht einmal Zeit!

Aber Ihr sollt es lernen, Menschen, Gottes Wort nun wirklich über alles andere zu schätzen; denn Ihr müsst nun alles daran setzen, um es zu erlangen, Eure ganze Kraft, das grösste Wollen, das Ihr aufzubringen fähig seid in irdischer und geistiger Beziehung! Nichts bleibt Euch dabei erspart.

Was Ihr dem Worte Eures Gottes bisher vorgezogen habt, müßt Ihr verlieren, hinter Euch zurücklassen! Ringen müsst Ihr zuletzt um das Heilige Wort der Botschaft, bis zur Grenze der Verzweiflung, damit Ihr es endlich auch zu schätzen wisst als das, was es Euch bringt! Es wurde Euch bisher zu leicht gemacht. Das habt Ihr nicht gewürdigt.

Nun ist es das Gebot des Herrn, dass Ihr erst zeigen müsst, dass es Euch alles ist, bevor Ihr es erhaltet, um dadurch neu zu leben!

Es ist anders als zu Jesus' Erdenzeit! Für Euch hat es sich in das Gegenteil gewandelt, durch Eure Kleinheit, Euren widerlichen Dünkel, der zerschmettert werden muss, bis auch das kleinste Stäubchen davonnoch zerhämmert ist in grenzenlosem Leid; denn anders kann Euch nicht geholfen werden.

Ihr seid zu tief gesunken, tiefer, als es selbst die Gottesweisheit einst für möglich halten konnte; da Ihr allem Lichte gegenüber nur verbrecherisch gehandelt habt.

Es werden sich die sämtlichen Verheissungen an Euch erfüllen, aber Ihr habt es herbeigezwungen, dass viel mehr der Menschen dabei der Zersetzung anheim fallen müssen, durch eigene Schuld, als es zur Zeit dieser Verheissungen selbst bei der Annahme des unglaublichsten Niederganges in Betracht gezogen werden konnte. Es werden sich die Menschen ihre Köpfe wutentbrannt zerschellen an der Lichtwand, die ihrer nicht achtend sich nun über die gesamte Erde zieht. -

Anders ist es geworden, als es vorgesehen war, durch Euer Handeln strenger, härter, doch Ihr habt die Härte wohl verdient! Es fällt mir schwer, der Menschheit überhaupt noch einen Funken Liebe mit in ihr erzwungenes Geschick weben zu lassen; denn sie sind ihrer nicht wert!

Sie sollen sich nun abhärmen und mühen, ringen um ein jedes Wort, das sie erhalten dürfen aus dem Schatze, der ihnen so oft geboten war, und den sie auch die letzten Jahre hindurch wieder nicht beachten wollten. Sie wollten nicht, darin liegt ihre grösste Schuld! Sie soll gesühnet werden bis zum letzten, leisen Zögern!

Ihr müsst erkennen, welchen Wert Ihr immer, immer wieder so missachtet und zurückgestossen habt! Euch soll nichts darin nachgelassen sein! Und wenn Ihr allesamt daran zu Grunde gehen müsst! Denn Euer Gift würde bei jeder vorzeitigen Hilfe wieder mit Euch auferstehen und die Welt durchdringen, wie es oft geschehen ist.

Beweist in jahrelangem Mühen, dass es Euch auch ernst ist mit der Änderung und nicht nur eine Frucht der Not! Ihr, die Ihr durch Jahrtausende gegen das Licht gefrevelt habt, könnt nun Vertrauen nicht erwarten.

Beweise müsst Ihr Eurem Gott nun geben, keine Worte! Das rufe ich Euch zu, ich als Imanuel, im Namen meines allmächtigen Vaters, den Ihr mit Eurem Tun verlachtet!

Ihr sollt nun lernen, Gott zu fürchten, damit Ihr Euch daran gewöhnt, ihn demutsvoll zu achten und für jede seiner Gaben ihn dankbar zu preisen, die er Euch bisher so überreich gewährte. -

Und wer von dieser Menschheit es im Leid nicht lernen will, wie es der Kreatur geziemt, der sei verdammt in alle Ewigkeit und ausgestrichen in dem Buch des Lebens, welches seinen Namen nicht mehr tragen darf!

Licht ist allein das Leben und die Kraft! Und wer nicht nach dem Lichte streben will, der soll von seiner Kraft nichts

mehr erhalten! Der Zorn des allmächtigen Gottes wird die grosse Reinigung erzwingen! Dann werdet Ihr erkennen, dass das Wort der Gralsbotschaft allein es ist, welches Euch retten, helfen kann in Eurer Not!

Aber Ihr müsst es zu erfassen suchen, es kommt nicht zu Euch. Ringet, eilet, mühet Euch, dass es Euch nicht im letzten Augenblicke noch verloren geht. Dann steht Ihr einsam, ohne Licht und ohne Wärme, ohne Leben, und Ihr müsst vergehen unter tausend Schmerzen!

Ich habe das Gebot, Euch nichts zu leicht zu machen, damit Ihr wach bleibt in dem Geiste! Gerade darin liegt die Liebe Gottes, die Euch immer unverständlich bleiben wird, weil sie mit Euren Wünschen sich sehr selten eint. Die Gottesliebe hilft Euch, Menschen, deshalb wird sie Euch nie schmeicheln. Ihr müsst in das Gesetz der geistigen Bewegung jetzt gezwungen werden, damit Ihr leben bleiben könnt und nicht in die Zersetzung sinket.

Ich aber rufe Euch nun heute zu:

Niemand kann hinfort zu mir denn durch das Wort!

Nur das Heilige Wort öffnet das Tor zu mir, Ihr Menschen. Auf Erden und im Geiste. Wer zu mir kommen will, der muss das Wort der Botschaft unverbiegbar bereits in sich tragen, treu und fest! Das nehmet heute mit Euch zum Geleite!

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Last modified: 2022/03/06 14:30 - Marek Ištvánek