Abd-ru-shin

Abdruschin - Abdrushin - Oskar Ernst Bernhardt

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de:nachklange:1934-1936:das_alte_ist_vergangen_es_muss_alles_neu_werden

Das Alte ist vergangen, es muss alles neu werden!

An Euch, Ihr Träger des Kreuzes vom Heiligen Gral, muss sich das Wort zuerst erfüllen! Ihr habt voranzugehen der gesamten Erdenmenschheit, als leuchtende Vorbilder in allem, was den Menschen auf der Erde hier bewegt.

Durch Euch hindurch brechen die Strahlen der Erneuerung dann alle Tore auf, durchfluten alle Völker, bis der Dankesjubel von der Erde zu Gott aufsteigt wie ein einziger, brausender Lobgesang! –

Das Wort erfüllt sich an Euch, wenn Ihr selbst es nicht freiwillig schon erfüllet habt! Das heisst, es ist die Zeit nicht Eurem Wollen überlassen, wann Ihr es erfüllen wollt, sondern Euch ist die Zeit bestimmt, zu der Ihr fertig und bereit sein müsst zum Dienst an dieser Menschheit nach dem Willen Gottes! Zum Dienst bereit sein aber kann nur der, der in und an sich völlig neu geworden ist und alles Alte hinter sich gelassen hat! –

Das Alte ist vergangen, so bestimmt es Gott. –

Mit diesen Worten legt sich nun der Mantel ungeheurer Verantwortung auf Euch, der eine Zierde werden soll vor aller Welt, der aber den auch niederdrückt und ihn erstickt, der nicht gewillt war, alles Alte wirklich hinter sich zu lassen. –

Ihr müsst! Das Wort, von Gott gesprochen, ist für Euch etwas in seiner Auswirkung, das Ihr noch nicht erfassen könnt, weil Ihr es nicht erfassen wollt. Es wird den Menschen aber ernst genug noch eingehämmert werden; denn es zerstampft mit eherner Gewalt, was sich dagegen stemmen will oder auch nur ein wenig sträubt. –

Ihr habt die Wucht des allmächtigen Gotteswillens bisher nie gekannt, weil die Zeit dafür jetzt erst ist. Darin gibt es kein Ausweichen vor diesem einen Euch ganz neuen Wort: „Ihr müsst!“

Nicht rechts noch links vermögt Ihr abzubiegen wie bisher, sondern Ihr müsst Euch beugen dem, der stärker ist als Ihr, durch den Ihr überhaupt erst werden konntet!

Doch es ist zu Eurem Heil, zu Eurem Glück, zu Eurer Rettung! Dafür gibt es keinen anderen Weg als den, dass Ihr Euch beugt und lernt, wie Ihr in dieser Schöpfung leben müsst. –

Um es Euch leicht zu machen, gab ich Euch die Möglichkeit zum Lernen in dieser Gemeinschaft auf dem Berge hier.

Es sollte Euch zu dem Zusammenschwingen reifen, das in Zukunft zur Bedingung sein wird jedem, der noch leben will im Reiche Gottes hier auf Erden. Es war die Liebe, die Euch solche Möglichkeiten bot, Euch einleben zu können vor Beginn, damit das freiwillige Schwingen Euch vor manchem Übel noch bewahrt.

Ich bot es Euch in Liebe und habe viel dabei gelernt, viel lernen müssen und erkannt, was alles noch die Menschen treffen muss, in welcher unglaublichen Schwere, bis sie so sein werden, wie sie müssen in verhältnismässig kurzer Zeit. –

Altes suchten viele unter Euch in dem gebotenen Gemeinschaftsleben krampfhaft festzuhalten, das ich Euch zu schaffen suchte als ein Übergangserleben und zum Reifen für die neue Zeit!

Ihr habt den eigentlichen Sinn des Euch so leicht Gebotenen gar nicht erkannt, weil Ihr darin wie oft zu oberflächlich dachtet, über die übliche menschliche Kurzsichtigkeit aber auch nicht das Vertrauen setztet, das Ihr lange schon in Euch lebendig haben müsstet, das Euch über solche Schwierigkeiten menschlicher Schwächen hilft: Vertrauen in den Gotteswillen! Zur Hebung aus dem Alten bot ich Euch die Hand!

Doch viele machten es durch Kleinlichkeit schwer, die Unzufriedenheit heraufbeschwor und Murren, Hang nach Freiheit zu dem Alten hin, Verbindung mit den Menschen, deren Fäden mit dem Alten Euch nur immer wieder frisch verknüpfen statt zu lösen.

An alles, was dazu hier oben Euch geboten wurde, gingen manche nur mit Misstrauen heran. Ihr wolltet die Hand nicht ergreifen, welche ich Euch damit zu dem Übergange bot. –

Und doch war alles nur Mittel zum Zwecke vieler Hilfen, die Euch Segen bringen konnten. Ihr aber saht es an wie eine übliche Genossenschaft, die Erdennutzen für die daran Teilnehmenden bringen soll! Das war ein grosser Fehler, der Euch, die Ihr also dachtet, grosse, unkäufliche Schätze noch im letzten Augenblicke verloren gehen liess!

Ich wollte Euch damit an den Begriff des eigentlichen Müssens leicht gewöhnen, vor allem daran, freiwillig sich einzuleben, damit so manches dann an Euch vorübergehen kann, was alle Starrheit des menschlichen Wollens nun zu brechen hat, an die er sich dem Schöpfer gegenüber leichtfertig gewöhnte.

Es war mir leider nicht bei allen möglich, sondern nur bei denen, die aus Liebe zu der grossen Aufgabe, aus Treue zu dem Dienst sich ohne Murren darein fügten und dadurch …… stark und kraftvoll in sich wachsen und auch reifen konnten.

Sie werden reiche Früchte davon tragen, nicht allein geistig, sondern nun auch irdisch. –

Bei anderen stand Murren auf, weil ihr Sinn dabei allzusehr auf Irdisches gerichtet blieb. Ich weiss es wohl, trotzdem niemand zu mir davon gesprochen hat.

Mein eigentliches Wollen war von ihnen nicht erkannt, weil sie mich noch nicht richtig kennen, trotzdem sie alle wissen müssen, dass ich weit vorausschauend in manchen Dingen rechtzeitig so manche Sorge für sie abzulenken suche.

Wie nötig meine Handlung war, musste ich an der Aufnahme erkennen, an der nicht freudig-dankbaren Erfüllung, welche dieses Helfenwollen fand. –

Es war nicht möglich, allgemeines Mitschwingen zu finden. Aus diesem Grunde hebe ich die Wünsche heute auf, die ich bekannt gegeben hatte, alles, was hier oben Euch geboten wird, zu nützen, wie Herstellung von Kleidung, Zahnbehandlung, oder den gemeinsamen Bezug von Nahrungsmitteln und Artikeln für die Haushaltung.

Es steht nun jedem wieder frei, zu handeln, wie er darin will. Natürlich hat er auch die Folgen dann zu tragen, wenn er nicht so schwingt, wie es hier oben nötig ist!

Denn bald wird alles Alte nunmehr abgeschlagen, was nicht freiwillig abgelegt werden konnte. Und zu dem Alten gehört manches, vieles, das Ihr Euch nicht denkt. Ihr macht es Euch darin wiederum zu leicht und zu bequem, wie es die Menschheit bisher stets gewohnt gewesen ist.

Doch diesmal irrt Ihr Euch mit jeder, auch der kleinsten Hoffnung! Nichts vermag dabei noch durchzuschlüpfen von dem Alten, zu dem in erster Linie menschliches Eigenwollen zählt, das er nun seit seinem Bestehen schon gewohnt gewesen ist. Es fällt mit allem, was dazu gehört! Und das ist viel in tausenderlei Art; denn es umfasst ja alles, was der Mensch bisher für sich in Anspruch nahm und bildet das, was unter „Alt“ bezeichnet wird.

Vom Licht aus kommt der Schlag! Je fester der Mensch noch an diesem oder jenem hängt, je krampfhafter sich daran geklammert hat, desto mehr kann er selbst dabei auch nun Verletzungen erhalten; denn ab von ihm muss es auf jeden Fall und auch zu ganz gewisser Stunde. Es gibt kein Warten mehr, kein Zögern und kein liebevolles Helfen; denn das Alte ist für Euch vergangen!

Das ist Schöpfungsgebot, gegeben aus dem Willen Gottes! Ihr aber werdet unbedingt zuerst davon betroffen. Es stärkt Euch oder es verwundet, ganz, wie Ihr selbst beschaffen seid diesem Gebote gegenüber, welches nun zum Gesetz geworden ist in unbeeinflussbarer Enderfüllung!

Wer nicht gelöst ist durch sein freies Wollen von allem Alten, das ihn binden, hemmen kann für das bedingungslose Neuerstehen, der wird gewaltsam davon getrennt, gleichviel, was es auch sei. Es gibt nichts, was nicht unter das Gebot zu fallen hat.

Ihr werdet es an Euch erleben und dürft dann auch nicht klagen. Wen es sehr schmerzhaft trifft, der trägt die Schuld daran in sich. Und wer nicht von dem Alten lassen will, sich zu fest noch mit ihm verbunden hält, wird zuletzt mit zerschlagen werden müssen.

Entweder kann der Mensch jetzt frei und losgelöst von allem Alten, als ein neuer Mensch im Gotteswillen stehend, hoch emporgehoben werden, oder er muss mit versinken mit dem Alten, das vergangen ist. –

Das Alte ist vergangen! Darin liegt Urteil und Erfüllung zugleich. Alles muss neu werden! Darin liegt Zwang, das den Menschen bisher unbekannte „Muss“, welches von Gott aus nun bedingt ist!

Ihr könnt Euch nicht genug in diesen Sinn vertiefen. Es ist ein letzter Ruf von mir, der aus der Sorge um Euch kommt. Ich kenne Eure Oberflächlichkeit darin. In diesem Falle aber ist sie unverzeihbar. Deshalb rafft Euch auf dazu, mit allem Ernste Euch darüber klar zu werden, was in diesen Worten liegt. –

Das bisher unbekannte „Muss“ ist für den Menschen auf der Erde in erster Linie das grosse „Neue“! Es ist ihm nun ein höherer Wille in der Nach-schöpfung gesetzt, unmittelbar wirkend, gewaltsam, zwingend. Das ist so etwas Neues, dass sich der Mensch aufbäumen will in seiner Gewohnheit, tun und lassen zu können, wie er es bisher dachte.

Dieses Muss ist überhaupt der Urkern des Neuen! Weil es alles andere, die vollkommene Umänderung alles Bestehenden erzwingt und nach sich zieht. –

Noch niemals war es so in dieser Nachschöpfung, wie es nun werden wird. Das Alte ist vergangen, heisst: Ihr Menschen seid enterbt! Enterbt der Macht, die Euch gegeben war in dieser Nachschöpfung. Für alle Menschen heisst es nun zum erstenmal: Ihr müsst! Nachdem es bisher hiess: Ihr sollt!

Damit allein ist alles neu geworden, damit allein wird sich nun alles ändern, alles erneuern müssen, wird alles anders werden, als es bisher war. So ist der Stand der Dinge.

In Liebe wollte ich Euch dazu führen, sorgsam hineingeleiten in die neue Art, damit Ihr freiwillig und freudig ohne Aufbegehrenwollen schon den rechten Boden für die notwendige Umstellung in Euch erhieltet, die dem Willen Gottes sich im Danke fügt.

Schmerzlos wollte ich Euch damit die Umwandlung gewähren, derart, dass sie Euch noch Freude bringt statt Leiden, wenn Ihr in freiwilligem Mitschwingen gar keinen Zwang empfindet, der sich drückend auf Euch legen muss, sobald Ihr an dem Alten festzuhalten sucht und plötzlich Euch darauf besinnt, dass dieser Menschheit freies Wollen auf den Weg gegeben ward.

Ich sage Euch, das war! Die Menschheit hat der Pflicht des freien Wollendürfens nicht geachtet, und alles, was ihr damit untergeordnet wurde, nur geknechtet, falsch geführt, im Wahn des irrtümlichen Herrentumes, das sein Eigen und sein Reich nicht kennt!

Die ganze Nachschöpfung schrie auf unter der Last des Menschendünkels, der sich als den Mittelpunkt betrachtete alles Geschehens, der sich nicht bequemen wollte, auch sich selbst mit einzufügen in das Ganze, sondern störend, hemmend sich dazwischen stellte als ein eigensinniges Geschöpf.

Die Menschheit ist enthoben ihrer ganzen Macht, bis sie sich freudig, willig einfügt in das Schwingen, das Gott in die Schöpfung legte nach seinem Gesetz!

Und in der kleinen Welt hier oben auf dem Berge, die ich sanft gewöhnen wollte an das Neue, für den Menschen bisher ganz Unfassbare, dass er sich sofort fügen muss gleich jeder Kreatur dem allmächtigen Willen Gottes gegenüber, auch hier oben glühte trotzdem noch oft die Starrheit kleinen, wenn auch nur ganz kleinen Eigensinnes, Eigenwollens auf, von der Art, welche so verderbenbringend und verheerend für die Nachschöpfungen gewesen ist.

Die Liebe wurde nicht gesehen, weil zuerst die Eigenliebe sich erhob und sich mit ihrem Vorteilsuchen in den Vordergrund zu drängen suchte.

Grosses zu leisten war ein jeder willig. Das Kleine aber, das das Grosse erst erstehen lassen kann, das blieb für manchen noch zu schwer. Die Hauptwurzel der Seele wollte der Mensch schon verankern in dem neuen Boden, aber viele kleine Nebenfäserchen versuchte er im alten Boden zu belassen.

Das aber würde nie etwas Gesundes sein noch werden; denn in Bälde müsste dadurch auch die Hauptwurzel wieder erkranken.

Jetzt schlage ich die Brücke für Euch ab, welche ich bieten wollte für die neue Zeit, damit Ihr dieses Alte, Langgewohnte hättet lassen können ohne Schmerz! Ihr wolltet Euch zwar nicht ganz offen gegen meine Wünsche stellen, aber nach der Menschenart suchtet Ihr einen Umweg darin für Euch selbst, und wendetet das stille Widerstreben gegen die Berufenen, an welche Ihr Euch halten solltet, in dem widersinnigen Verlangen, dass diese über Nacht sich schon vollkommen zeigen sollten, wenn sie vor Euch Gnade finden wollten.

Es gibt schon einige, die allem, was hier auf dem Berge geboten wird, von vornherein mit Misstrauen begegnen, oder wähnen, dass sie irdische Vorteile haben müssten, wenn sie sich darein fügen!

Dass alles Eingerichtete aber viel höhere und für Euch kostbarere Ziele hat, das kam Euch nicht in den Sinn, auch das nicht, dass Selbstüberwindung immer nur dem Nutzen bringt, welcher sich überwindet.

So mancher von Euch war nicht willig, oder dachte neidvoll, dass in seinem Tun ein Anderer Vorteile haben könnte! Wie klein, wie sonderbar klein das erscheint bei allem, was ihm auf dem Berge hier an Grossem täglich, stündlich wird. Er will mit Kleinigkeiten feilschen, während er andauernd mit ungemessener Fülle überschüttet wird.

Ich schlage also diese Brücke deshalb heute ab, und Ihr, die Ihr noch nicht darüber gehen wolltet, in freudigem Mitschwingen, Mithelfenwollen an dem Grossen, Ihr stehet jenseits des zum Teil schon Neuen und müsst nun versuchen, mit einem Sprung über die Kluft zu kommen, die zwischen dem Alten und dem Neuen liegt!

Bei aller Anstrengung wird es keinem gelingen, ohne sich dabei nun zu verletzen, mehr oder weniger, je nach der Art, wie er sich darin zeigte, und es besteht die Möglichkeit, dass er das Neue dabei nicht erreicht und abstürzt in die Tiefe; denn niemand vermag die Kluft für Euch zu überbrücken denn ich! Ich reichte Euch die Hand dazu. Nicht alle von Euch haben sie mit Dank ergriffen.

Es waren doch nur Kleinigkeiten, werdet Ihr Euch trösten wollen. Doch nicht die geringste unter allen Kleinigkeiten wird mit durchgelassen in das Neue. Auch daran müsst Ihr Euch gewöhnen; denn es gibt in Zukunft keine Kleinigkeiten mehr, sondern allein falsch oder recht. Ob gross oder ob klein ist gleich; denn beides stört das gleichmässige Schwingen.

Und wenn Ihr Euch auch sagt: „Ja, hätten wir gewusst, dass es sich darum handelt, würden wir auf jeden Fall freudig alles erfüllet haben, da wir ja schon lange darauf warten, unser gutes, grosses Wollen einmal mit der Tat zu zeigen!“ dann denkt Ihr falsch.

Im freiwilligen Tun liegt Echtheit! Und das allein hat Wert für Euch und kann Euch wirklich helfen, Nutzen bringen, wenn Ihr freiwillig und in Freude fördernd mitzuschwingen, aufzubauen sucht!

Würde ich Erklärungen vorausgeschickt haben und über den Zweck und Sinn der Wünsche, über die Folgen der Erfüllung, welche sie Euch bringen, dann hätten sie keinen Nutzen für Euch gehabt; denn Euer Tun wäre verstandesmässig dann gewollt, wenn auch mit gutem Willen, aber doch verstandesmässig. Es hätte nicht eingehen können in Euch selbst, als neue Art Eueres Wesens im freiwilligen Gehorchen, als selbstverständlich nach dem allen, was Ihr an Wissen schon empfangen durftet. Es wäre unecht gewesen und verblieben. Unter den neugewordenen Menschen hier oben aber muss alles echt sein!

So scheidet sich das Echte von dem Unechten immer von selbst, im eigenen Tun und Denken, und wenn dann der Strahl des Gerichtes kommt, nimmt er hinweg, was unecht ist. Er schlägt es ab, vernichtet es, weil es zum Alten noch gehört, das für Euch schon vergangen ist und nicht mehr hergehört!

Da hilft kein Klagen und kein Bitten dann; denn es ist alles selbst gewollt, und auch der Nachlässige oder Oberflächliche ist nur selbst schuld, weil er sich stärker nicht bemühte, den tiefen Sinn zu fassen.

Aber noch eine Schatzkammer hatte ich Euch damit geöffnet, in der Ihr Euch die Taschen füllen konntet überreich. Auch daran gingen einige von Euch verachtungsvoll vorüber in falschem Dünkel oder auch Bequemlichkeit.

Es war dies wohl der grösste Fehler mit, den diese machen konnten; denn sie versäumten damit viel, sehr viel für sich, und die Versäumnis kann noch ihren Sturz herbeiführen, weil sie dadurch zurückgeblieben sind und nun das Vielfache an Kraft aufwenden müssen, um das Verlorene sich noch im letzten Augenblick mühsam zu erkämpfen.

Es wurde Euch in dem Gemeinschaftsleben oft Gelegenheit geboten, hilfreich zuzugreifen für den anderen oder auch für ganz allgemeine Arbeiten, die sich notwendig machen in dem Aufbau dieser Mustersiedelung, die aber doch auch immer jedem einzelnen zu Gute kommen, ohne Ausnahme. Sei es nun Arbeit an den Strassen oder wirtschaftlicher Art.

Zu tun gab es genug, und in der freiwilligen Hilfsbereitschaft zu dem allgemeinen Nutzen ist kein Unterschied zwischen Apostel, Jünger, Goldenkreuzer oder Silberkreuzer; denn es ist eine Zier für jeden Menschen, und niemals büsst er dabei etwas von der Würde ein.

Im Gegenteil, je mehr ein Mensch emporgehoben werden will, desto bereiter zu der Hilfe jeder Art muss er selbst sein.

Hier oben aber war es darin noch etwas ganz anderes. Ich bot Euch mit diesen Gelegenheiten eine unschätzbare Hilfe!

Wer freiwillig zugegriffen hat, die Männer in groben und in gröbsten Arbeiten, die Frauen in entsprechend leichteren Beschäftigungen, dem wurden dabei alte, starke Fäden übler Wechselwirkungen von früher her gelöst, sodass sie frei stehen bei dem Beginn, und kraftvoll neu verbunden sind mit Fäden, welche aus der Höhe kommen, die sie halten, fördern, heben, stärken.

Aber nicht nur der Geist genoss die hohen Gnaden, sondern auch der Körper! Von vielem wurde er befreit, und vieles wurde auch neu aufgebaut; denn nur in der Bewegung und Betätigung kann ja die grosse Hilfe kommen, wie Ihr aus der Botschaft genau wisst.

Wer selbst nicht helfen will, dem kann auch nicht geholfen werden. Nicht allen konnten demnach diese liebevollen Gnaden werden; denn einige sind unter Euch, welche in falschem Denken, ja in Dünkel liebeleer an der sich immer wieder bietenden Gelegenheit vorübergingen, oder, in klarem Deutsch gesagt, sich von der Arbeit drückten, wenn sie nicht dazu gezwungen wurden. Auch die Bequemlichkeit hat ihren grossen Teil daran.

Vorwiegend aber Dünkel, den ich in meiner Botschaft als den grössten Feind verwarf und deutlich genug geisselte. Aber er zeigt sich in stets neuer Form und wird von denen, die sich ihm versklaven, nie als solcher angesehen.

Ich brauche Namen nicht zu nennen; denn es war genug auffallend, dass ein jeder weiss, wer unter diese auf dem Berge fällt.

Sie haben aber ihren Lohn für dieses falsche Handeln schon empfangen; denn ihre geistige Entwickelung blieb weit zurück von jener Stufe, die sie eigentlich erreichen sollten, weil sie sich selbst der stärksten Hilfemöglichkeiten ferngehalten haben. Das wird sich nun immer bemerkbarer machen, bald offen erkennbar werden und zeigen müssen.

Ausserdem hängen auch alte, üble Karmafäden noch an ihnen, welche nun zu den notwendigen Ablösungen sich drängen, die nicht weiter aufgeschoben werden können, doch auch nicht gemildert, weil sie die Gelegenheit zur leichteren, symbolischen Auslösung nicht ergriffen, die in der freiwilligen Arbeitsleistung hätte werden können und auch bestimmt geworden wäre. Nun wird sie noch manches Leid erwarten, mancher Ärger, manche Aufregung, weil sie sich selbst nicht überwunden haben. Erwachen müssen sie zu der Erkenntnis wahren Menschentumes, wenn es nicht anders gehen will, dann unter Schmerzen! –

Unsagbare Liebe lag in allem, was Euch hier geboten wurde! Eine Fülle reicher Gnaden, zarte Führung, die ich Euch nun zeigen muss, nachdem die Zeit vorüber ist, damit ein jeder noch erkennen kann, was er in seinem Menschendünkel sich verscherzte, oder was er sich in Demut schon erwarb!

Nicht früher hätte ich Euch davon sagen können, weil alles aus eigenem Wollen heraus kommen muss, wenn es für Euch den Nutzen bringen soll, der darin liegt. Ich biete nur Gelegenheit und zeige Euch den Weg. Aus freiem Wollen heraus sagt: aus Liebe und aus Freude für das tatsächliche Dienen!

Jetzt habe ich den Vorhang für Euch aufgetan, damit Ihr nun erkennt und für die Zukunft daran lernt! Lasst die Erfahrung nicht nutzlos an Euch vorübergehen. Denn was jetzt kommt bei noch längerem Aufrechthalten Eurer Schwächen, ist der Sturz und das Verworfensein als unbrauchbarer Stein für den heiligen Bau. –

So manchen von Euch fehlt auch heute noch jeder Begriff, wie ernst, wie ungeheuer ernst mein Ruf zu nehmen ist und jeder leise Wink, den ich Euch gab, und welchen unschätzbaren Nutzen die kleinste Erfüllung für Euch birgt!

Es wird Euch eines Tages aber nun plötzlich bewusst werden. Doch dann ist nichts mehr nachzuholen, Ihr könnt nur noch nachtrauern den Minuten, welche Ihr versäumtet, ohne sie je wieder gutmachen zu können.

Freudig blicke ich auf die, welche sich mühten in der Überwindung ihres alten, bisherigen Menschen, treu an meiner Seite auszuharren, mitzuschwingen und sich anzupassen, wenn auch manchmal gegen ihre menschliche Überzeugung.

Leicht werden sie es haben, sich nun einzuleben in das Neue; denn sie erfüllten aus getreuer Liebe alles, und in den Erfüllungen wurde ganz sanft und zart in ihnen alles umgestellt, sie wurden selber neu, und werden fertig stehen zu der Stunde, wo die anderen in Wehklagen versinken!

Sie kamen meinem Herzen damit immer näher. Mit Freude will ich sie einst meinem Vater nennen, dessen allmächtige Hand sie segnend hoch erhebt!

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Last modified: 2022/03/06 14:30 - Marek Ištvánek