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Abdruschin - Abdrushin - Oskar Ernst Bernhardt

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de:gralsbotschaft:1931:und_tausend_jahre_sind_wie_ein_tag

Und tausend Jahre sind wie ein Tag!

Wer von den Menschen hat den Sinn der Worte schon erfaßt, in welcher Kirche wird er recht gedeutet? In vielen Fällen wird er nur als ein Begriff zeitlosen Lebens genommen. Doch in der Schöpfung ist nichts zeitlos und nichts raumlos. Schon der Begriff des Wortes Schöpfung muß dem widersprechen; denn was geschaffen ist, das ist ein Werk und jedes Werk hat eine Grenze. Was aber eine Grenze hat, das ist nicht raumlos. Und was nicht raumlos ist, kann auch nicht zeitlos sein.

Es gibt verschiedenartige Welten, die den Aufenthalt von Menschengeistern bilden, je nach ihrer geistigen Reife. Diese Welten sind mehr oder weniger dicht, dem Paradiese näher und von ihm entfernter. Je weiter entfernt, desto dichter und damit schwerer.

Der Zeit- und Raumbegriff verengt sich mit der zunehmenden Dichtheit, mit dem festeren Geschlossensein der Stofflichkeit, mit der weiteren Entfernung von dem geistigen Reiche. So gehört die Erde zu dem Weltenteil, der als zweite Stelle der Dichtheit gilt. Es gibt also noch einen Weltenteil, welcher noch dichter, deshalb auch noch enger begrenzt ist in dem Zeit- und Raumbegriff.

Der verschiedenartige Zeit- und Raumbegriff ersteht durch die mehr oder weniger dehnbare Aufnahmefähigkeit des Erlebens durch das Menschenhirn, das wiederum dem Grad der jeweiligen Umgebung angepaßt ist, also der Art des Weltenteiles, in dem der Körper sich befindet. So kommt es, daß wir von Verschiedenheit der Begriffe für Raum und Zeit in den verschiedenen Weltenteilen sprechen müssen.

Es gibt nun dem Paradiese, also dem reingeistigen Weltenteile viel näher gelegene Weltenteile als dieser, dem die Erde zugehört. Diese näherliegenden sind von einer anderen Art der Stofflichkeit, die leichter und weniger fest geschlossen ist. Folge davon ist die ausgedehntere Erlebensmöglichkeit im vollen Bewußtsein. Hier nennen wir es tagbewußtes Erleben.

Die Stofflichkeiten anderer Art gehören zu der feineren Grobstofflichkeit, wie zu der groben Feinstofflichkeit, und dann auch zu der absoluten Feinstofflichkeit selbst, während wir zur Zeit in der Welt der absoluten Grobstofflichkeit uns befinden. Je mehr verfeinert nun die Stofflichkeit ist, desto durchlässiger ist sie auch. Je durchlässiger aber eine Stofflichkeit ist, desto weiter und ausgedehnter wird auch für den im Körper wohnenden Menschengeist das Feld der bewußten Erlebensmöglichkeit, oder nennen wir es Eindrucksmöglichkeit.

In einem gröberen, dichteren Körper mit dem entsprechend dichteren Gehirn als Durchgangsstation äußerer Vorgänge ist der darin wohnende Menschengeist natürlich fester abgeschlossen oder ummauert, als in einer durchlässigeren, weniger verdichteten Stoffart. Er kann in der dichteren demnach auch nur bis zu einer enger gezogenen Begrenzung Vorgänge in sich wahrnehmen oder sich von diesen beeindrucken lassen.

Je weniger dicht aber eine Stoffart ist, desto leichter ist sie naturgemäß auch und damit muß sie desto höher sich befinden, ebenso wird sie auch lichtdurchlässiger sein und somit selbst auch heller. Je näher sie infolge ihrer Leichtigkeit dem Paradiese liegen, desto lichter, sonniger werden sie aus diesem Grunde auch sein, weil sie die vom Paradies ausgehenden Strahlungen durchlassen.

Je weiter nun ein Menschengeist aus seinem Körper heraus durch eine leichtere, weniger dichte Umgebung die Möglichkeit des lebendigen Erfühlens erhält, desto mehr wird er in sich zu erleben fähig sein, so, daß er in der Zeit eines Erdentages in seiner Umgebung weit mehr Erlebnisse aufnehmen kann, als ein Erdenmensch mit seinem dichteren Gehirn in seiner schwereren und damit fester geschlosseneren Umgebung. Je nach Art der Durchlässigkeit, also je nach der leichteren, lichteren Art der Umgebung vermag ein Menschengeist in der Zeit eines Erdentages dann soviel wie in einem Erdenjahre durch leichteres Aufnehmen zu erleben, in dem geistigen Reiche selbst in der Zeit eines Erdentages soviel wie in tausend Erdenjahren!

Deshalb heißt es: „Dort sind tausend Jahre soviel wie ein Tag.“ Also im Reichtum des Erlebens, dessen Steigerung sich nach der wachsenden Reife des Menschengeistes richtet.

Der Mensch kann sich das am besten vorstellen, wenn er an seine Träume denkt! Darin vermag er oft in einer einzigen Minute Erdenzeit ein ganzes Menschenleben durchzuempfinden, im Geiste wirklich zu erleben! Er durchlebt dabei die freudigsten wie die schmerzvollsten Dinge, lacht und weint, erlebt sein Altern, und hat dabei doch nur die Zeit einer einzigen Minute verbraucht. Im Erdenleben selbst würde er zu diesem gleichen Erleben viele Jahrzehnte benötigen, weil Zeit und Raum des irdischen Erlebens zu eng begrenzt ist und dadurch jede einzelne Stufe langsamer vorwärtsschreitet. Und wie der Mensch auf Erden nur im Traume so schnell erleben kann, weil dabei von dem Geiste durch den Schlaf die Fessel des Gehirnes teilweise abgestreift ist, so steht er in den lichteren Weltenteilen als nicht mehr so stark gefesselter und später ganz freier Geist immer in diesem regen und schnellen Erleben. Er braucht für das tatsächliche Erleben von tausend Erdenjahren nicht mehr Zeit wie einen Tag!

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Last modified: 2020/09/26 17:04 - Marek Ištvánek