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Abdruschin - Abdrushin - Oskar Ernst Bernhardt

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de:gralsbotschaft:1931:empfindung

Empfindung.

Jede Empfindung formt sofort ein Bild. Bei dieser Bildformung beteiligt sich das kleine Gehirn, das die Brücke der Seele zu deren Beherrschung des Körpers sein soll. Es ist der Teil des Gehirnes, der Euch den Traum vermittelt. Dieser Teil steht wieder in Verbindung mit dem Vorderhirn, durch dessen Tätigkeit die mehr an Raum und Zeit gebundenen Gedanken erstehen, aus denen zuletzt der Verstand zusammengestellt wird.

Nun achtet genau auf den Werdegang! Ihr könnt dabei scharf unterscheiden, wenn die Empfindung zu Euch spricht durch den Geist, oder das Gefühl durch den Verstand!

Die Tätigkeit des Menschengeistes ruft in dem Sonnengeflecht die Empfindung hervor und beeindruckt dadurch gleichzeitig das kleine Gehirn. Die Auswirkung des Geistes. Also eine Kraftwelle, die von dem Geiste ausgeht. Diese Welle empfindet der Mensch natürlich dort, wo der Geist in der Seele mit dem Körper in Verbindung steht, in dem Zentrum des sogenannten Sonnengeflechts, das die Bewegung weitergibt nach dem kleinen Gehirn, welches davon beeindruckt wird. Dieses kleine Gehirn formt je nach der bestimmten Art der verschiedenartigen Beeindruckung einer photographischen Platte gleich das Bild des Vorganges, den der Geist gewollt hat, oder den der Geist in seiner starken Kraft durch sein Wollen formte. Ein Bild ohne Worte! Das Vorderhirn nimmt nun dieses Bild auf und sucht es in Worten zu beschreiben, wodurch die Zeugung der Gedanken vor sich geht, die in der Sprache dann zum Ausdruck kommen.

Der ganze Vorgang ist in Wirklichkeit sehr einfach. Ich will noch einmal wiederholen: Der Geist beeindruckt mit Hilfe des Sonnengeflechtes die ihm gegebene Brücke, drückt also ein bestimmtes Wollen in Kraftwellen auf das ihm dafür gegebene Instrument des kleinen Gehirnes, das das Aufgenommene sofort weitergibt an das Vorderhirn. Bei diesem Weitergeben ist bereits eine kleine Veränderung durch Verdichtung erfolgt, da ja das kleine Gehirn die ihm eigene Art beimischt. Wie ineinandergreifende Glieder einer Kette ararbeiten die Instrumente in dem Menschenkörper, die dem Geiste zur Benützung zur Verfügung stehen. Sie alle betätigen sich aber nur formend, anders können sie nicht. Alles ihnen Übertragene formen sie nach ihrer eigenen besonderen Art. So nimmt auch das Vorderhirn das ihm vom Kleinhirn zugeschobene Bild auf und preßt es seiner etwas gröberen Art entsprechend erstmalig in engere Begriffe von Raum und Zeit, verdichtet es damit und bringt es so in die schon greifbarere feinstoffliche Welt der Gedankenformen. Anschließend formt es aber auch schon Worte und Sätze, die dann durch die Sprechorgane in die feine Grobstofflichkeit als geformte Klangwellen dringen, um darin wiederum eine neue Auswirkung hervorzurufen, welche die Bewegung dieser Wellen nach sich zieht. Das gesprochene Wort ist also eine Auswirkung der Bilder durch das Vorderhirn. Dieses vermag die Richtung der Auswirkung aber auch anstatt nach den Sprechorganen nach den Bewegungsorganen zu richten, wodurch an Stelle des Wortes die Schrift oder die Tat entsteht.

Das ist der normale Gang der vom Schöpfer gewollten Betätigung des Menschengeistes in der Grobstofflichkeit.

Es ist der rechte Weg, der die gesunde Nachentwickelung in der Schöpfung gebracht haben würde, wobei ein Verirren für die Menschheit gar nicht möglich war.

Der Mensch jedoch trat freiwillig aus dieser Bahn, welche ihm durch die Beschaffenheit des Körpers vorgeschrieben war. Mit Eigensinn griff er in den normalen Lauf der Kette seiner Instrumente, indem er den Verstand zu seinem Götzen machte. Dadurch warf er die ganze Kraft auf die Erziehung des Verstandes, einseitig nur auf diesen einen Punkt. Das Vorderhirn als der Erzeuger wurde nun im Hinblick auf alle anderen mitarbeitenden Instrumente unverhältnismäßig angestrengt. Das rächte sich naturgemäß. Die gleichmäßige und gemeinschaftliche Arbeit aller Einzelglieder wurde umgeworfen und gehemmt, damit auch jede richtige Entwickelung. Die Höchstanspannung nur des Vorderhirns Jahrtausende hindurch trieb dessen Wachstum weit über alles andere hinaus. Die Folge ist Zurückdrängung der Tätigkeit aller vernachlässigten Teile, welche schwächer bleiben mußten in geringerer Benutzung. Dazu gehört in erster Linie das Kleingehirn, welches das Instrument des Geistes ist. Daraus geht nun hervor, daß die Betätigung des eigentlichen Menschengeistes nicht nur stark behindert wurde, sondern oft ganz unterbunden ist und ausgeschaltet bleibt. Die Möglichkeit rechten Verkehres mit dem Vorderhirn über die Brücke des kleinen Gehirnes ist verschüttet, während eine Verbindung des menschlichen Geistes direkt mit dem Vorderhirn vollkommen ausgeschlossen bleibt, da dessen Beschaffenheit gar nicht dazu geeignet ist. Es ist durchaus auf Vollarbeit des Kleingehirnes angewiesen, in dessen Nachfolge es nach dem Willen Gottes steht, wenn es die ihm zukommende Betätigung richtig erfüllen will. Die Schwingungen des Geistes zu empfangen, dazu gehört die Art des kleinen Gehirnes. Es kann gar nicht umgangen werden; denn das vordere Gehirn hat in der Tätigkeit bereits den Übergang zur Feinstofflichkeit und feinen Grobstofflichkeit zu bereiten, und ist deshalb auch von ganz anderer, viel gröberer Beschaffenheit.

In dem einseitigen Großzüchten des vorderen Gehirnes liegt nun die Erbsünde des Erdenmenschen gegen Gott, oder deutlicher gesagt, gegen die göttlichen Gesetze, die in der richtigen Verteilung aller körperlichen Instrumente ebenso niedergelegt sind wie in der ganzen Schöpfung. Die Einhaltung der richtigen Verteilung hätte auch den rechten und geraden Weg zum Aufstieg für den Menschengeist in sich getragen. So aber griff der Mensch in seinem ehrgeizigen Dünkel in die Maschen des gesunden Wirkens, hob einen Teil davon heraus und pflegte ihn besonders, aller anderen nicht achtend. Das mußte Ungleichheit und Stockung mit sich bringen. Ist aber der Lauf natürlichen Geschehens solcherart gehemmt, so muß Erkrankung und Versagen, als Letztes wirres Durcheinander und Zusammenbruch die unbedingte Folge sein.

Hier aber kommt nicht nur der Körper in Betracht, sondern in erster Linie der Geist! Mit diesem Übergriff der ungleichmäßigen Erziehung der beiden Gehirne wurde das hintere Gehirn im Laufe der Jahrtausende durch die Vernachlässigung unterdrückt, damit der Geist in seiner Tätigkeit gehemmt. Erbsünde wurde es, weil die einseitige Überzüchtung des Vorderhirnes mit der Zeit schon jedem Kinde als grobstoffliche Vererbung mitgegeben wird, wodurch es diesem geistiges Erwachen und Erstarken unglaublich erschwert von vornherein, weil ihm die dazu notwendige Brücke des hinteren Gehirnes nicht mehr so leicht gangbar blieb und sehr oft sogar abgeschnitten wurde.

Der Mensch ahnt nicht einmal, welche ihn stark verurteilende Ironie in den von ihm geschaffenen Ausdrücken „Groß- und Kleinhirn“ liegt! Die Anklage kann nicht furchtbarer gegen seinen Übergriff in göttliche Bestimmung ausgesprochen sein! Er kennzeichnet damit genau das Schlimmste seiner Erdenschuld, da er das feine Instrument des grobstofflichen Körpers, das ihm auf dieser Erde helfen soll, in frevelhaftem Eigensinn derart verstümmelte, daß es ihm nicht nur nicht so dienen kann, wie es vom Schöpfer vorgesehen war, sondern daß es ihn sogar nach den Tiefen des Verderbens führen muß! Weit schlimmer haben sie damit gefehlt als Trinker oder solche, die ihren Körper in dem Frönen aller Leidenschaften zugrunde richten!

Und nun besitzen sie dazu auch noch die Anmaßung, daß Gott sich ihnen so verständlich machen soll, wie sie es in dem mutwillig verbogenen Gehäuse ihres Körpers auch verstehen können! Auf diesen schon getanen Frevel hin auch noch die Forderung!

Der Mensch hätte in der natürlichen Entwickelung die Stufen nach der lichten Höhe leicht und freudevoll ersteigen können, wenn er nicht mit frevelnder Hand in das Werk Gottes eingegriffen haben würde! Fluch ihm, wenn er nun nicht den letzten Rettungsanker dankerfüllt ergreift! Verderben über ihn, damit er nicht noch mehr Unheil und Sünden brauen und verbreiten kann, und Leid über die Mitmenschen ergießt, wie es bisher geschah! Es war nicht anders möglich, als daß derartige Gehirnkrüppel in irrsinnigen Größenwahn verfielen, den sie heute noch besitzen in dem reichsten Maße! Der Mensch der Zukunft wird normale Hirne haben, die sich gleichmäßig arbeitend dann gegenseitig nur harmonisch unterstützen. Das hintere Gehirn, das man das kleine nennt, weil es verkümmert worden ist, wird nun erstarken, weil es zu rechter Tätigkeit gelangt, bis es in richtigem Verhältnis zu dem vorderen Gehirne steht. Dann ist auch wieder Harmonie vorhanden, und das Verkrampfte, Ungesunde muß verschwinden!

Doch nun zu den weiteren Folgen der bisher so falschen Lebensweise: Das im Verhältnis viel zu kleine hintere Gehirn macht es den heute wirklich ernsthaft Suchenden auch schwer, zu unterscheiden, was echte Empfindung in ihm ist, und was nur lediglich Gefühl. Ich sagte früher schon: Gefühl wird von dem Vorderhirn erzeugt, indem dessen Gedanken auf des Körpers Nerven wirken, die rückstrahlend dem Vorderhirn die Anregung zur sogenannten Phantasie aufzwingen.

Phantasie sind Bilder, die das Vorderhirn erzeugt. Sie sind nicht zu vergleichen mit den Bildern, die das Kleingehirn unter des Geistes Drucke formt! Hier haben wir den Unterschied zwischen dem Ausdruck der Empfindung als die Folge einer Tätigkeit des Geistes, und den Ergebnissen des aus den körperlichen Nerven hervorgehenden Gefühles. Beides bringt Bilder, die für den Nichtwissenden schwer oder überhaupt nicht zu unterscheiden sind, trotzdem ein so gewaltiger Unterschied darin vorhanden ist. Die Bilder der Empfindung sind echt und bergen lebendige Kraft, die Bilder des Gefühles aber, die Phantasie, sind Vortäuschungen aus erborgter Kraft.

Der Unterschied ist aber leicht für den, welcher den Werdegang in der gesamten Schöpfung kennt und dann sich selbst genau beobachtet.

Bei den Empfindungsbildern, der Tätigkeit des Kleingehirns als Brücke für den Geist, erscheint zuerst das Bild unmittelbar, und dann erst geht es in Gedanken über, wobei durch die Gedanken das Gefühlsleben des Körpers dann beeinflußt wird.

Bei den durch das Vorderhirn gezeugten Bildern aber ist es umgekehrt. Da müssen Gedanken vorausgehen, um die Grundlage der Bilder abzugeben. Dies geschieht aber alles so schnell, daß es fast wie eins erscheint. Bei einiger Übung im Beobachten jedoch kann der Mensch sehr bald genau unterscheiden, welcher Art der Vorgang ist.

Eine weitere Folge dieser Erbsünde ist Verwirrung der Träume! Aus diesem Grunde können die Menschen heute nicht mehr den Wert auf Träume legen, der diesen eigentlich zukommen soll. Das normale kleine Gehirn würde die Träume, durch den Geist beeinflußt, klar und unverwirrt geben. Das heißt, es würden überhaupt nicht Träume sein, sondern Erleben des Geistes, das von dem kleinen Gehirn aufgenommen und wiedergegeben wird, während das vordere Gehirn im Schlafe ruht. Die jetzt überragende Stärke des Vorder- oder Tagesgehirnes aber übt auch noch während der Nacht ausstrahlend auf das so empfindsame hintere Gehirn seinen Einfluß aus. Dieses nimmt in seinem heutigen geschwächten Zustande die starken Ausstrahlungen des Vorderhirnes gleichzeitig mit dem Erleben des Geistes auf, wodurch ein Gemisch entsteht, wie die doppelte Belichtung einer photographischen Platte. Das ergibt dann die jetzigen unklaren Träume.

Der beste Beweis dafür ist, daß oft in den Träumen auch Worte und Sätze mit vorkommen, die nur aus der Tätigkeit des vorderen Gehirnes stammen, das ja allein Worte und Sätze formt, weil es enger an Raum und Zeit gebunden ist.

Deshalb ist der Mensch nun auch geistigen Warnungen und Belehrungen durch das hintere Gehirn nicht mehr oder doch nur unzulänglich zugängig, und dadurch viel mehr Gefahren preisgegeben, denen er durch geistige Warnungen sonst entgehen könnte!

So gibt es außer diesen genannten üblen Folgen noch viele, die der Eingriff des Menschen in die göttlichen Bestimmungen nach sich zog; denn in Wirklichkeit erstand alles Übel nur aus diesem einen doch jedermann heute so sichtbaren Verfehlen, das lediglich eine Frucht der Eitelkeit war, die durch das Erscheinen des Weibes in der Schöpfung erstand.

Der Mensch reiße sich deshalb endlich von den Folgen des Erbübels los, wenn er nicht verloren gehen will.

Mühe kostet natürlich alles, so auch dies. Der Mensch soll ja erwachen aus seiner Behaglichkeit, um endlich das zu werden, was er schon von Anfang an sein sollte! Förderer der Schöpfung und Lichtvermittler aller Kreatur!

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Last modified: 2020/09/26 17:07 - Marek Ištvánek